Diese Seite drucken
Winzer buhlen um die Märkte im Osten
Moskau/Warschau. Noch wird der Markt für Alkoholika von Wodka und Bier beherrscht: Einer Marktstudie von Ros Business Consulting zufolge trinken erst 26 Prozent der russischen Konsumenten Wein. Ähnlich ist die Situation in Polen. Während in Österreich der durchschnittliche Pro-Kopf-Ver brauch bei 32 Litern im Jahr liegt, sind es in Polen erst 3,4 Liter. Doch die Zuwachsraten sind verlockend: Vor fünf Jahren war der polnische Pro-Kopf-Verbrauch noch um ein Viertel niedriger.
Dementsprechend buhlen Hersteller der führenden Weinnationen längst um die Märkte im Osten, darunter Franzosen, Italiener, Deutsche, Österreicher sowie auch Bulgaren. Der bulgarische Wein ist nach wie vor Marktführer unter den ausländischen Weinen in Russland. Gründe dafür sind nicht zuletzt, dass das Land einige Handelsmarken, die teils noch aus der Sowjetzeit bekannt sind, führt. Aber auch der Preis sticht andere aus.
Qualitätsware ist gefragt
Wobei die Russen keineswegs nur Billigweine trinken, im Gegenteil: Während Wein aus Österreich 2011 im Schnitt um 2,77 Euro je Liter exportiert wurde, lag der Durschnittspreis des von Österreich nach Russland verkauften Weines bei stolzen 5,30 Euro. Ebenso konnten die nicht gerade für günstige Preise bekannten französischen Weine ihren Marktanteil an den Importweinen in Russland bereits auf mehr als 20 Prozent steigern.
"In Russland sowie auch in den anderen CEE-Ländern entsteht ein gehobener, gut informierter Mittelstand, der Topqualität zu schätzen weiß", sagt Wilhelm Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing GmbH.
Chancen steigen
Klinger hält den CEE-Raum gerade auch für österreichische Weine "für absolute Potenzialmärkte", da eine immer größere Urlauberzahl aus diesen Ländern nach Österreich kommt und "unseren Wein in den Hotels kennen und schätzen lernt". Auch im Weintourismus sei diese Zielgruppe zukunftsträchtig: Weinbaugebiete mit tollen Heurigen gebe es in Osteuropa schließlich kaum.
Ein Grund, warum westeuropäische Winzer am russischen Markt zuletzt stark Fuß fassen konnten, war freilich auch das russische Embargo gegenüber Georgien. Wegen des Konflikts der beiden Länder um die abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien hatte Russland 2006 einen Importstopp für den bis dahin bei Russen beliebten georgischen Wein erlassen. Erst nachdem Georgien eine Blockade des WTO-Beitritts Russlands angedroht hatte, wurde das Embargo Anfang des Jahres gelockert.
Importhürden in Russland
Wie viel tatsächlich aus den einzelnen europäischen Ländern nach Russland geht, ist allerdings nicht im Detail abschätzbar: Da Russland mit zahlreichen bürokratischen Importhürden aufwartet, haben russische Händler oft ein Zentrallager zum Beispiel in Portugal. Wird von dort dann österreichischer Wein nach Russland gebracht, fungiert er als Import aus Portugal. Aus diesem Grund schätzt man bei der Österreich Wein Marketing, dass die von der Statistik Austria ausgewiesenen Zahlen nur rund ein Zehntel der tatsächlichen Exporte nach Russland darstellen.
Dementsprechend buhlen Hersteller der führenden Weinnationen längst um die Märkte im Osten, darunter Franzosen, Italiener, Deutsche, Österreicher sowie auch Bulgaren. Der bulgarische Wein ist nach wie vor Marktführer unter den ausländischen Weinen in Russland. Gründe dafür sind nicht zuletzt, dass das Land einige Handelsmarken, die teils noch aus der Sowjetzeit bekannt sind, führt. Aber auch der Preis sticht andere aus.
Qualitätsware ist gefragt
Wobei die Russen keineswegs nur Billigweine trinken, im Gegenteil: Während Wein aus Österreich 2011 im Schnitt um 2,77 Euro je Liter exportiert wurde, lag der Durschnittspreis des von Österreich nach Russland verkauften Weines bei stolzen 5,30 Euro. Ebenso konnten die nicht gerade für günstige Preise bekannten französischen Weine ihren Marktanteil an den Importweinen in Russland bereits auf mehr als 20 Prozent steigern.
"In Russland sowie auch in den anderen CEE-Ländern entsteht ein gehobener, gut informierter Mittelstand, der Topqualität zu schätzen weiß", sagt Wilhelm Klinger, Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing GmbH.
Chancen steigen
Klinger hält den CEE-Raum gerade auch für österreichische Weine "für absolute Potenzialmärkte", da eine immer größere Urlauberzahl aus diesen Ländern nach Österreich kommt und "unseren Wein in den Hotels kennen und schätzen lernt". Auch im Weintourismus sei diese Zielgruppe zukunftsträchtig: Weinbaugebiete mit tollen Heurigen gebe es in Osteuropa schließlich kaum.
Ein Grund, warum westeuropäische Winzer am russischen Markt zuletzt stark Fuß fassen konnten, war freilich auch das russische Embargo gegenüber Georgien. Wegen des Konflikts der beiden Länder um die abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien hatte Russland 2006 einen Importstopp für den bis dahin bei Russen beliebten georgischen Wein erlassen. Erst nachdem Georgien eine Blockade des WTO-Beitritts Russlands angedroht hatte, wurde das Embargo Anfang des Jahres gelockert.
Importhürden in Russland
Wie viel tatsächlich aus den einzelnen europäischen Ländern nach Russland geht, ist allerdings nicht im Detail abschätzbar: Da Russland mit zahlreichen bürokratischen Importhürden aufwartet, haben russische Händler oft ein Zentrallager zum Beispiel in Portugal. Wird von dort dann österreichischer Wein nach Russland gebracht, fungiert er als Import aus Portugal. Aus diesem Grund schätzt man bei der Österreich Wein Marketing, dass die von der Statistik Austria ausgewiesenen Zahlen nur rund ein Zehntel der tatsächlichen Exporte nach Russland darstellen.
Share article