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Polnische Regierung will Chemie-Branche konzentrieren

Warschau. Schatzminister Mikolaj Budzanowski hat die Fusion von vier polnischen Düngemittelherstellern zu einem Konzern angekündigt, der dann eines der größten Unternehmen des Landes sein würde. Auslöser dieser Aktion war der Versuch einer feindlichen Übernahme der Nitratwerke Azoty Tarnow durch die russische Firma Akron, die vom Oligarchen Wiatscheslaw Kantor kontrolliert wird.

Die Konsolidierung der polnischen Chemiebranche wurde dabei schon vor langer Zeit anvisiert, aber erst im Mai, als Akron zum Verkauf der Aktien von Tarnow aufgerufen hat, kam Bewegung in die Sache. Die Russen boten 36 Zloty pro Aktie an - vier Zloty über dem damaligen Börsenkurs der Firma. Für Brancheninsider war sofort klar, dass diese Übernahme das Aus für Tarnow bedeuten würde. Akron hätte nämlich keinen Grund, in Polen Düngemittel herzustellen, weil das für die Produktion wichtige Erdgas in Russland billiger ist. "Die Produkte von Azoty und Akron sind ähnlich und das Risiko bestand, dass die Russen die Firma zu einem Knoten in ihrem europäischen Distributionsnetz degradieren", sagte eine Person aus der Chemiebranche gegenüber der Zeitung "Gazeta Wyborcza".

Als Reaktion bastelt die Regierung unter Federführung von Schatzminister Budzanowski an einer Zusammenlegung der Branche. "Eine der größten Düngemittelgruppen Europas wird entstehen. Wir können im Chemiesektor eine zweite KGHM aufbauen." Der Minister ergänzte, dass vier Unternehmen daran teilnehmen würden: außer Tarnow und Pulawy auch Zaklady Azotowe Kdzierzyn ZAK und Zaklady Chemiczne (Chemiewerke) Police. Widerstand der Russen dürfte es bei der nächsten Tranow-Hauptversammlung aber geben.


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