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Polen will verspätet, aber doch den Euro

Warschau. Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski zeigt sich trotz aller Probleme der Währungsunion als Eurofan. "Wir sind entschlossen, der Eurozone beizutreten", betonte er gegenüber dem ungarischen Fernsehsender M1 bei seinem Besuch in Budapest.

Gründe sind für Sikorski einerseits, dass "wir an dem Tisch sitzen wollen, wo die wesentlichsten Entscheidungen für Europa fallen". Zum Zweiten sei er zuversichtlich, dass "das Wachstum in der Eurozone zurückkehren wird, sobald sie sich mit den Strukturproblemen auseinandergesetzt hat". Außerdem lobte Sikorski im TV-Interview die Zusammenarbeit der Visegrader Gruppe (Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn):"Ich bin der Meinung, dass wir eine gute Marke aufgebaut haben, die so stark ist wie die Beneluxländer oder die im Norden miteinander kooperierenden skandinavischen Staaten", so der Minister.

Datum ungewiss
Jacek Dominik, seit drei Wochen Euro-Bevollmächtigter im Kabinett Donald Tusk, bestätigte die Entschlossenheit der polnischen Regierung zum Eurobeitritt. "Die Fortsetzung des Prozesses der praktischen Vorbereitung bezeugt dies." Ein Beitrittsdatum will er aber nicht nennen. Dies hänge von der Stabilisierung der Eurozone ab. Die Eurokrise dürfte auch Ursache für die Verspätung des nationalen Plans zur Einführung des Euro sein. Dieser hätte schon im Vorjahr verabschiedet werden sollen, doch die Arbeiten daran liegen seit Längerem auf Eis.

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