Seit 2011 schwächt sich das Wachstum in Russland beständig ab, dies bleibt nicht ohne Folgen für den deutsch-russischen Handel", sagte der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Eckhard Cordes. "Für das laufende Jahr erwarten wir eher noch eine Verstärkung dieses Trends." In Russland sei eine Rezession nicht mehr ausgeschlossen, zudem verteuere die starke Abwertung des Rubels deutsche Exporte. Cordes setzt darauf, dass die schwache Konjunktur die Regierung zu Reformen ermuntert, die sich mittelfristig für beiden Seiten auszahle.
Exporte in die Ukraine fallen
Mit Sorge blickt der Ost-Ausschuss auf die Zuspitzung der Lage auf der Krim. Ein Dauerkonflikt der Europäischen Union mit Russland um die Zukunft der Ukraine würde sich negativ auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung im osteuropäischen Raum auswirken. "Konjunkturell sind wir alle voneinander abhängig", sagte der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses, Rainer Lindner. Der Handel mit der Ukraine ist bereits vor der Gewalteskalation und dem Sturz der Regierung zurückgegangen. Die Exporte fielen um mehr als sechs Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. "Wichtig ist, dass die Ukraine finanzielle Soforthilfe erhält, um erst einmal die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden", sagte Lindner, der sich derzeit in der Ukraine aufhält.