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Polen als Unternehmensstandort immer attraktiver

Im diesjährigen Doing Business Report, in dem die Weltbank die Unternehmensfreundlichkeit von insgesamt 185 Volkswirtschaften untersucht und bewertet, belegt Polen den 55. Rang und hat sich somit im Vergleich zum Vorjahr um 7 Positionen nach vorne geschoben.

 
Dem Weltbankbericht zufolge hat Polen 2011/2012 unter allen 185 Ländern im Bereich der Unternehmensfreundlichkeit die größten Fortschritte gemacht. Insgesamt konnten im vergangenen Jahr 4 Reformen zur Vereinfachung der Geschäftstätigkeiten durchgeführt werden. Im Zuge der Neuerungen wurden die Formalitäten zur Registrierung von Eigentum sowie die Durchführung von Steuererklärungen durch Digitalisierung der Verfahren vereinfacht, die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Durchsetzung von Verträgen verbessert sowie der Ablauf von Insolvenzverfahren effizienter gestaltet.
 
Laut Weltbank sind punktuelle Reformen zur Vereinfachung der Geschäftstätigkeit zwar lobenswert, die wahre Herausforderung besteht allerdings darin, eine kontinuierliche Verbesserung über mehrere Jahre zu erzielen. Auch in diesem Punkt gilt Polen als Vorzeigebeispiel.
Seit 2005 wurden 20 Reformen zur Steigerung der Unternehmensfreundlichkeit umgesetzt - mehr als in allen anderen EU-Staaten.
Die nennenswertesten Fortschritte gab es zum einen bei der Durchsetzung von Verträgen - hier konnte der zeitliche Aufwand um ein Drittel reduziert werden. Während man in Warschau 2005 noch 980 Tage brauchte, um einen Vertrag gerichtlich durchzusetzen, sind es im Jahr 2012 „nur“ mehr 685 Tage.
Des Weiteren wurde die Effizienz von Insolvenzverfahren gesteigert - im Vergleich zum Jahr 2007 konnten die Kosten der Prozesse um ein Drittel gesenkt und die Erfolgsrate verdoppelt werden.
 
Premierminister Donald Tusk zeigt sich mit dieser Entwicklung grundsätzlich zufrieden, ist aber auch der Meinung, dass man sich auf den bisherigen Erfolgen noch nicht ausruhen darf. Der 55. Rang ist laut Tusk noch alles andere als zufriedenstellend.
Um als Unternehmensstandort weiter an Attraktivität zu gewinnen, soll ein parlamentarisches Komitee auf die Beine gestellt werden, das sich sowohl um Deregulierungen als auch um sinnvolle Regulierungen bemühen soll. Handlungsbedarf besteht dabei vor allem in den Bereichen Unternehmensgründung (Rang 124), Baugenehmigungen (161) und zeitliche Dauer bis zum Stromanschluss (137). Auch beim Steueraufwand steht Polen, trotz beachtlicher Fortschritte im Vorjahr und einer Verbesserung um 10 Ränge, nur auf dem 114. Platz.

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