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Österreichisch-Polnisches Wirtschaftsforum

Polnischer Präsident B. Komorowski in Wien

„Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Polen und Österreich sind eine Erfolgstory – egal ob beim Warenverkehr, im Dienstleistungsaustausch oder bei Investitionen“, mit diesen Worten eröffnete Richard Schenz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), gestern (Mittwoch) Abend das „Österreichisch-Polnische-Wirtschaftsforum“ der Außenwirtschaft Österreich (AWO), anlässlich des offiziellen Besuchs des polnischen Staatspräsidenten Bronislaw Komorowski in der WKÖ.

 
Wirtschaftliche Position Polens
Polens Staatspräsident Komorowski ging in seiner Festrede auf die allgemein positive wirtschaftliche Position Polens ein. So war Polen im Krisenjahr 2009 das einzige Land der EU mit einem Wirtschaftswachstum. Im Vorjahr lag das polnische BIP-Plus bei rund 4% und es wäre ohne die verheerenden Überschwemmungen im Frühjahr 2010 noch höher ausgefallen. Wachstumsträger waren im Vorjahr die Industrieproduktion, die Bauwirtschaft und der Privatkonsum. Für heuer wird wieder mit einem Wirtschaftswachstum von bis zu 4% gerechnet. Komorowski: „Polen hat aus seiner Geschichte seit der politischen Wende gelernt, dass Krisen genützt werden müssen, um Entscheidungen zu treffen, die die Politik in wirtschaftliche guten Zeiten nicht treffen würde.“ Das sei ein Grund dafür, warum Polen heute so gut dastehe. Ein weiterer Glücksfall war für Polen der Beitritt zur Europäischen Union. „Ich betrachte die europäische Integration generell als die wichtigste Medizin gegen viele der vergangenen und auch noch aktuellen Probleme in Europa“, so Komorowski. Im Rahmen des Besuchs des polnischen Präsidenten im Haus der Wirtschaft wurde ein Kooperationsabkommen zwischen der Austrian Business Agency (ABA) und der polnischen Investitionsagentur unterschrieben.
 
Bilateraler Außenhandel
Für den bilateralen Außenhandel zwischen Polen und Österreich erwartet WKÖ-Vizepräsident Schenz heuer einen neuen Rekordwert in der Höhe von etwa 5,5 Mrd. Euro. Schenz: „Polen belegt unter den österreichischen Außenhandelspartnern den zehnten Rang und wird in Zukunft sicherlich noch an Bedeutung gewinnen, wie auch die Außenhandelsdaten für das laufende Jahr eindrucksvoll beweisen.“ So legten die österreichischen Exporte nach Polen im ersten Jahresdrittel um 39,9% gegenüber der Vorjahresperiode auf 1,1 Mrd. Euro und die Importe um 40,7% auf 750 Mio. Euro zu. Zurzeit sind rund 600 österreichischen Unternehmen mit Niederlassungen in Polen vertreten und Österreich ist mit einem Investitionsvolumen von fünf Milliarden Euro unter den Top-acht der Auslandsinvestoren in Polen - vor Ländern wie Großbritannien, der Schweiz oder Japan.
 
Österreichische Unternehmen in Polen
„Für österreichische Produkte bleibt Polen ein attraktiver Markt und österreichische Unternehmen werden in Polen als erfahrene und gute Geschäftspartner geschätzt“, betonte der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Polen, Ernst Kopp. Besondere Chancen für österreichische Produkte und Dienstleistungen sieht Kopp vor allem in den Bereichen Lebensmittel, Umwelttechnologie, Alternativenergien, Energieeffizienz sowie Bau und Infrastruktur - letztere auch im Zusammenhang mit der in Polen (und der Ukraine) stattfindenden Fußball-Europameisterschaft 2012. Der Wirtschaftsdelegierte nannte auch exemplarisch einige Erfolge österreichischer Unternehmen aus jüngster Vergangenheit in Polen: Im Immobilienbereich schloss etwa Warimpex an den Erfolg seiner Hotels in Krakau und Łódź an, eröffnete ein Hotel in Katowice und begann mit der Errichtung eines Bürokomplexes in Warschaus Innenstadt. Alpine Bau hat als Konsortialmitglied die Aufträge zum Bau bzw. zur Renovierung der EM-Stadien in Warschau, Gdańsk, Poznań sowie eines weiteren Stadions in Krakau gewonnen. Eröffnet wird der derzeit größte Business Park Polens in Warschau, ein 50-50 Joint Venture von UBM und CA Immo, bei dem Porr als Generalunternehmer auftritt. Die STRABAG errichtet in Stettin ein Einkaufszentrum und baut 106km der polnischen Autobahn A2. Kapsch gewann die Ausschreibung zur Einführung der elektronischen Maut für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Wienstrom, Bewag und Raiffeisen errichten einen Windpark mit einer Kapazität von 60 Megawatt.

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