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Gewinne von Polens Top-Konzernen steigen massiv

Warschau. Das geht aus Berechnungen von Experten hervor. Während das Wirtschaftsportal "money.pl" den Nettogewinn mit 38,6 Mrd. Zloty (9,4 Mrd. Euro) angibt, geht die Zeitung "Rzeczpospolita" von 37,9 Mrd. Zloty aus. Die "Rzeczpospolita" berücksichtigte die ukrainische Gesellschaft Kernel wegen Unklarheiten bei der Währungsumrechnung nicht.

 
Stahlharte Zahlen
Zum Ergebnis trug vor allem der Erfolg des Metallurgie-Konzerns KGHM bei, der über 11 Mrd. Zloty verdiente und sein Ergebnis aus 2010 damit um 135 Prozent übertraf. Auch der Stromkonzern PGE legte deutlich zu (plus 65 Prozent auf 4,9 Mrd. Zloty), ebenso die polnische Telekom TP SA (plus 1.692 Prozent auf 1,9 Mrd. Zloty). Der Mineralölkonzern PKN Orlen steigerte seinen Nettogewinn um 34 Prozent auf 3,2 Mrd. Zloty. Die größte polnische Bank PKO BP verdiente 3,8 Mrd. Euro und damit 18 Prozent mehr als 2010.
 
Zwölf der im Börsenindex WIG20 enthaltenen Unternehmen steigerten ihren Gewinn, acht beendeten 2011 schwächer als das vorhergehende Jahr. Am deutlichsten rutschte der staatlich kontrollierte Gaskonzern PGNiG ab, dessen Nettogewinn mit 1,6 Mrd. Zloty um 34 Prozent zurückging. Ursache dafür waren nach Ansicht von Experten gestiegene Kosten für den Gasimport aus Russland, die PGNiG aufgrund einer Entscheidung der Regulierungsbehörde nicht an die Endkunden weitergeben konnte.
 
Atempause bei weiterer Entwicklung
Die "Rzeczpospolita" sieht im Wirtschaftswachstum von 4,3 Prozent im vergangenen Jahr den Hauptgrund für die Steigerung der Gewinne. Die dadurch entstandene starke Nachfrage habe zu einem Umsatzplus von insgesamt 24 Prozent geführt. Es sei bemerkenswert, dass auch das vierte Quartal keinen Einbruch brachte, obwohl da international die Angst vor einer Krise im Euro-Raum besonders groß gewesen sei. Pawel Zawadzki von "money.pl" glaubt, dass es für die Unternehmen schwer wird, heuer ähnliche Steigerungsraten aufzuweisen. Denn der Motor der vergangenen Jahre, KGHM, müsse unter anderem die Übernahme des kanadischen Konzerns Quadra verkraften, so Zawadzki.

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