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EU-Zwischenprognose: Aufschwung fasst Tritt

EU-Zwischenprognose: Aufschwung fasst Tritt

Die Wirtschaft in der EU entwickelt sich besser als erwartet - Deutschland und Polen sind Wachstumsmotoren der EU.

Für 2011 erwartet die EU-Kommission nun ein reales Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 1,8 Prozent in der EU und 1,6 Prozent im Euroraum. Damit korrigierte sie in ihrer Zwischenprognose die Erwartungen aus dem Herbst leicht nach oben. Hintergrund sind die besseren Aussichten für die Weltwirtschaft und das positive Wirtschaftsklima in der EU. Der Aufschwung dürfte ausgewogener werden und sich zunehmend auch auf die Inlandsnachfrage stützen. EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn mahnte ehrgeizige Strukturreformen und Konsolidierungsschritte an.

Die Entwicklung in den einzelnen Mitgliedstaaten ist nach wie vor unterschiedlich. Im Euroraum dürfte Deutschland mit einem BIP-Wachstum von voraussichtlich 2,4 % die Rolle des Spitzenreiters übernehmen, gefolgt von Frankreich mit 1,7 %, während Spaniens Aufschwung weiter verhalten bleibt (0,8 %). Außerhalb des Euroraums wird mit Wachstumsraten von 4,1 % in Polen und 2,0 % im Vereinigten Königreich gerechnet. Wegen der höheren Energie- und Rohstoffpreise rechnet die Kommission allerdings auch mit stärker steigenden Preisen. Sie korrigierte deshalb ihre Inflationsprognose für 2011 gegenüber dem Herbst nach oben auf nun 2,5 Prozent für die EU und 2,2 Prozent für den Euroraum. Rehn sagte: "Nachdem sich das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte 2010 verlangsamt hat, dürfte der Aufschwung der EU-Wirtschaft in diesem Jahr nun weiter Tritt fassen. Die Exportwirtschaft dürfte zwar weiterhin zum Aufschwung beitragen, doch wird sich das Wachstum 2011 in Richtung Inlandsnachfrage verschieben und so insgesamt ausgewogener und nachhaltiger werden. Allerdings werden die Mitgliedstaaten nicht gleichmäßig vom Aufschwung erfasst und viele befinden sich in einer schwierigen Anpassungsphase. Hinzu kommt, dass sich die Lage an den Finanzmärkten noch nicht wieder ganz normalisiert hat, auch wenn in letzter Zeit relative Ruhe herrscht. Wie die Kommission in ihrem Jahreswachstumsbericht dargelegt hat, kann ein kräftigerer Aufschwung nur sichergestellt werden, wenn man sich auf eine ambitionierte Konsolidierungs- und Strukturreformagenda einigt."


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