Die VIG spitzt in Polen auf zwei Gesellschaften
Wien. Für die Vienna Insurance Group (VIG) ist Polen zum wichtigsten Auslandsmarkt geworden. Dank eines fast 92-prozentigen Prämienwachstums hat Polen Tschechien im ersten Halbjahr überholt. Zurückzuführen ist das starke Plus (auf insgesamt 952,2 Millionen ) auf die Partnerschaft mit der Commerzbank-Tochter Bre Bank, die 2012 intensiviert wurde. In erster Linie verkauft die VIG Lebensversicherungen über den Bank-Vertrieb, der bereits seit 2004 existiert. "Diese Zuwachsrate ist sicher auf Dauer nicht zu halten", sagt VIG-Chef Peter Hagen. Er rechnet für die Zukunft dennoch mit einem zweistelligen Plus. Der intensivierte Bankvertrieb war laut VIG-Vorstand Franz Fuchs, der für Polen zuständig ist, der "Plan B", nachdem die Assekuranz bei der Warta nicht zum Zug gekommen war.
Kaufobjekte
Polen bleibt neben Ungarn weiterhin jenes Land, in dem die VIG zukaufen möchte. Derzeit gibt es keine aktuellen Objekte. Als mögliche Kandidaten ortet Fuchs die Versicherungen der niederländischen ING und der britischen Aviva, die eine große Lebenssparte im Land betreibt. Bei der slowenischen Zavarovalnica Maribor (ZM), die zum Verkauf steht, hält sich Hagen dagegen bedeckt. "Es gibt noch keine Unterlagen", so der VIG-Boss. Wie berichtet, hat die Uniqa angekündigt, sich die Gesellschaft anschauen zu wollen.
Kein Geschäft mehr wird die VIG in Zukunft in Russland machen. Vor einem Monat hat sie die restlichen Anteile an der MSK-Life sowie an der Sachversicherung SG MSK an den Mehrheitseigentümer, die VTB Bank, verkauft.
In den ersten sechs Monaten verbuchte die VIG ein Prämienwachstum von 11,7 Prozent auf 5,3 Milliarden .Neben Polen gab es auch in kleineren Ländern wie Liechtenstein und Ungarn ein kräftiges Plus. Im krisengeschüttelten Nachbarland Ungarn kletterten die Prämien um 42 Prozent auf insgesamt 80 Millionen . Einbußen musste die Versicherungsgruppe hingegen in Rumänien, der Tschechischen Republik und Bulgarien hinnehmen. In Rumänien kämpft die Gesellschaft mit dem starken Wettbewerb in der Sachsparte. In der Tschechischen Republik, die bisher der wichtigste Auslandsmarkt war, gingen die Prämien um knapp fünf Prozent zurück. VIG-Chef Hagen führt dies auf saisonale Effekte zurück: "Bis Jahresende sollte es auch hier wieder positive Raten geben."
Unterm Strich verdiente die VIG mit 231,5 Millionen um 7,5 Prozent mehr als im Halbjahr 2011. Die Börse honorierte dies mit einem höheren Aktienkurs.
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