Diese Seite drucken

Bei den Top 500 im Osten schwächeln die Gewinne

Eine Tankstelle von PKN Orlen

Im alljährlichen Deloitte-Ranking der 500 größten Unternehmen Mitteleuropas dominieren nach wie vor Energiekonzerne die Top 10: Sieben der zehn größten Konzerne stammen aus der Energiebranche, daran hat sich auch dadurch nichts geändert, dass der polnische Gaskonzern PGNiG, im Vorjahr noch 8., auf Platz 12 zurückgerutscht ist -er wurde durch den polnischen Ölkonzern Lotos ersetzt, der von Platz 11 auf Rang 7 vorgedrungen ist.

Raumgewinn auch für den hauptsächlich in der Ukraine tätigen Stahl- und Minenkonzern Metinvest, der sich vom 6. auf den 4. Platz vorgearbeitet hat -unmittelbar hinter Skoda, dem zweiten produzierenden Unternehmen unter den Top 10.

Nur ein Händler

Neben diesen beiden Industrie-und den sieben Energiekonzernen hat es nur der polnische Einzelhändler Jeronimo Martins unter die Top 10 geschafft. Den größten Sprung nach vorne schaffte der staatliche polnische Industriebetrieb Azoty Tarnow, der sich mit zwei Akquisitionen von Platz 416 auf 144 verbesserte. Steil auch die Entwicklung bei Hyundai Motor Czech, die sich durch Investitionen von 149 auf 51 verbesserte. Einen kräftigen Sprung schaffte auch der estnische Treibstoffvertreiber Baltic International Trading, der sich durch ein Umsatz-Plus von 106 Prozent von Platz 326 auf 136 katapultierte.

Weit weniger dynamisch hingegen die generelle Entwicklung von Umsatz und Gewinnen: Zwar konnten die Top 500 im Vorjahr, dessen Zahlen dem Ranking zugrunde liegen, ihren gemeinsamen Umsatz um 9,8 Prozent auf 707 Milliarden € steigern und damit erstmals wieder das Vorkrisenniveau von 2008 erreichen, die Dynamik verflacht aber zusehends: Im heurigen ersten Quartal, das Deloitte ebenfalls erhoben hat, stiegen die Umsätze im Vergleich zum selben Zeittraum des Vorjahres nur noch um vier Prozent - also nicht einmal mehr halb so stark.

Und hatten für das Gesamtjahr 2011 noch 76,6 Prozent der Unternehmen steigende Umsätze gemeldet, so waren es heuer nur noch 62,9 Prozent. Gut ein Drittel (37,1 Prozent) gaben einen Umsatzrückgang zu Protokoll.

Gewinne leiden

Auch die Gewinne leiden unter den gestiegenen Rohstoffkosten und der schwächeren Exportnachfrage - vor allem aus der Eurozone, die für die Region zu den wichtigsten Abnehmerregionen zählt: Bereits im Vorjahr sank die Netto-Profitabilität der Unternehmen um 3,5 Prozent, im heurigen ersten Quartal sanken die Gewinne nochmals um 5,6 Prozent.


PLN EUR CHARTS